Fertignahrung enthält häufig ungesunde Fette, zusätzlichen Zucker und eine Palette an Lebensmittelzusatzstoffen. Zudem ist bekannt, dass das eine Ernährung, die überwiegend aus dieser Art Lebensmittel besteht, häufig zu Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führt.
Nicht umsonst stehen Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit ganz oben auf der Liste der Zivilisationserkrankungen. Krebs hingegen galt lange als ein eine Erkrankung, die erst durch unseren Fortschritt in der Medizin an Bedeutung erlangte. Während die Menschen früher eher ihren Krankheiten erlagen, so die Argumentation, können sie nun Dank Penizillin und anderer Medikamente länger leben und überhaupt erst Krebs entwickeln.
Äußere Einflüsse und Krebs
Doch die Anzahl an Krebserkrankungen nimmt nicht einfach nur zu, weil die die Lebenserwartung steigt. Vielmehr weiß man nun, dass äußere Enflüsse eine bedeutende Rolle spielen. Verschiedene Viren, Bakterien, Parasiten und chemische Substanzen wurden mit der Entstehung verschiedener Krebserkrankunegn in Zusammenhanggebracht. Und auch, dass die Ernährung selbst eine Rolle einnimmt wird schon lange vermutet.
So weiß man, dass in verschiedenen Bevölkerungsgruppen, verschiedene Krebsarten unterschiedlich häufig vorkommen. So erkrankten Japaner in Japan (laut einer Migrationsstudie von Henszel 1982) nur selten an Prostatakrebs (2 von 100.000 Männern), dafür aber häufiger an Magenkrebs (133 von 100.000).
Japaner, die nach Hawaii ausgewandert waren, glichen sich in einigen Krebserkrankungen den Einheimischen an. So betrug die Rate an Prostatakrebs 37 von 100.000, genau wie bei anderen Hawaiianern. Und Magenkrebs lag bei 37 von 100.000 Fällen. Hier lag der Anteil bei der Hawaiianischen Bevölkerung bei 22 von 100.000. Damit bestätigte das Ergebnis, dass die Erkrankungsursache überwiegend in äußeren Faktoren zu suchen ist.
Ernährungsstudie aus Frankreich
Gezielt auf die Frage der Ernährung als Einflussfaktor ging das Team von Bernard Srour von der Pariser Sorbonne vor. Sie führten eine Ernährungsstudie mit knapp 105.000 Franzosen durch. Die Teilnehmer, die regelmäßig Fragebögen zu ihrer Ernährung und Erkrankungen ausfüllten, wurden von 2009 bis 2017 begleitet.
Nach 5 Jahren waren 2.228 Krebserkrankungen aufgetreten, am häufigsten Mammakarzinome, Prostatakarzinome und Darmkrebs. Dabei zeigte die Auswertung eine Korrelation zwischen der Ernährung und der Erkrankungsrate. Teilnehmer, die mehr stark verarbeitet Lebensmittel verzehrtem, erkrankten häufiger an Krebs.
Zu den starkverarbeitenden Lebensmitteln zählten unter anderem:
- Industriell hergestellte Süßwaren und Desserts
- Industriell hergestelltes, abgepacktes Brot und Brötchen
- Instantnudeln
- Fertigsuppen
- Abgepackte süße oder salzige Knabbereien
- Limonaden, gesüßte Getränke
Der Anteil an stark verarbeiteten Lebensmittel in der Ernährung der Teilnehmer lag durchschnittlich bei 18,7 Prozent.
Das Ergebnis:
- Je mehr verarbeitet Fette, Fertigsoßen und zuckerhaltige Produkte inklusive zuckerhaltiger Getränke, desto höher das allgemeine Krebsrisiko
- Bei einer Erhöhung der stark verarbeiteten Lebensmittel um 10 Prozent, stieg das allgemeine Krebsrisiko um 12 Prozent an (speziell das Brustkrebsrisiko um 11 Prozent)
- Für Prostata- und Darmkrebs konnte nur eine Tendenz festgestellt werden
Die Schlussfolgerung
Korrelationen bedeuten nicht immer eine Kausalität, dennoch lassen sich viele Gründe finden, die die Wirkung erklären können. Durch stark verarbeitet Lebensmittel erhält der Körper weniger Vital- und Nährstoffe. Dadurch wird das Immunsystem auf Dauer geschwächt. Reparatur- und Regulationsmechanismen können nicht mehr optimal arbeiten. – Zudem enthalten viele der Fertiggerichte zusätzlich Zucker. Dies führt bei hohem Konsum häufig zu Übergewicht führen. Und auch Übergewicht korreliert mit einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen.