Sellerie

Sellerie wurde bereits im Alten Ägypten sowie im Mittelalter als Heilpflanze erwähnt. In der Volksheilkunde wird ihm auch heute noch eine schleimlösende, entwässernde und entschlackende Wirkung nachgesagt.

Was ist Sellerie?

Sellerie ist die umgangssprachliche Bezeichnung für den echten Sellerie (Apium graveolens). Dieser gehört zur Familie der Doldenblütler und wird in drei Variationen als Gemüse angebaut: Als Knollensellerie (var. rapaceum), als Stangensellerie (var. dulce) und als Schnittsellerie (var. secalinum).

Die krautige, ausdauernde Pflanze wird 30 – 100 cm hoch und bildet doppeldoldige Blütenstände. Verwendet werden je nach Zuchtform Stängel, Blätter oder Knolle sowie die reifen, getrockneten Samen.

Sellerie ist ganzjährig erhältlich, eignet sich aber als Knollensellerie hervorragend als klassisches Wintergemüse.

Inhaltsstoffe des Selleries

In allen Pflanzenteilen sowie in den Samen sind verschiedene ätherische Öle enthalten. Mit am bekanntesten sind Phthalide, die für den typischen Sellergiegeschmack verantwortlich sind. Zusätzlich sind unter anderem Apiol, Xanthotoxin, Psoralen und Bergapten enthalten, die eine pharmakologische Wirksamkeit aufweisen.

Neben ätherischen Ölen und weiteren sekundären Pflanzenstoffen enthält Sellerie verschiedene Vitamine, Mineralstoffe sowie gesätttigte und ungesättigte Fettsäuren.

Der Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen beträgt pro 100 g Sellerie etwa:

  • Vitamin C (8 mg)
  • Vitamin B1 (Thiamin) ( 0,04 mg)
  • Vitamin B2 (Riboflavin) (0,07 mg)
  • Vitamin B3 (Niacin) (0,9 mg)
  • Vitamin B6 (Pyridoxin) (0,2 mg)
  • Vitamin B7 (Biotin)
  • Vitamin E (0,5 mg)
  • Kalium (323 mg)
  • Natrium (100 mg)
  • Calcium (50 mg)
  • Magnesium (43 mg)
  • Mangan (0,158 mg)
  • Kupfer (0,07 mg)
  • Zink (0,33 mg)
  • Phosphor (115 mg)

Sellerie als Heilmittel

Die beschriebenen Wirkungen des Selleries reichen von einer harntreibenden und entzündungshemmenden Wirkung bis hin zu schleimlösenden, appetitanregenden und stoffwechselfördernen Eigenschaften. Gleichzeitig ist bekannt, dass Sellerie bei machen Personen allergische Reaktionen auslösen kann. Betroffen davon sind häufig Beifuß-Allergiker und teilweise auch Birkenpollen-Allergiker.

  • Gegen Gichtarthritis und Rheuma

Gicht wird durch Hyperurikämie verursacht, einem zu hohen Gehalt an Harnsäure im Blut. Durch seine harntreibende und entzündungshemmende Wirkung soll Sellerie bei rheumatischen Beschwerden wie z. B. Gicht helfen. Verschiedene Studien unterstützen diese Hypothese. So zeigte beispielsweise eine Studie bei Ratten mit akuter Gichtarthritis, dass das verwendete wässrige Sellerisamenextrakt und Selleriesamenölextrakt zu einer Reduktion des Harnsäurespiegels führte und Schwellungen sowie die Infiltration von Enzündungszellen um das Gelenk herum verringerte.

  • Schutz vor Bluthochdruck und kardiovaskuläre Erkrankungen

In Sellerie sind eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, wie Phenolsären, Flovone, Flavonoide, Flavonole und Antioxidantien enthalten. Die Phytochemikalien verringern die Aktivität proinflammatorischer Zytokine und beugen Entzündungen vor. Da Entzündungen und oxidativer Stress bei der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt sind, zeigt Sellerie eine schützende Wirkung. Zudem führen Phthalide zu einer Ausdehnung der glatten Muskulatur in den Blutgefäßen und senken den Blutdruck. Und auch der hohe Kaliumgehalt im Sellerie wirkt sich positiv auf einen erhöhten Blutdruck aus.

  • Wirkung gegen Krebs

Pflanzen aus der Familie der Doldenblüter, wozu auch der Sellerie zählt, weisen einen hohen Gehalt an Apigenin auf. Für Apigenin konnte gezeigt werden, dass es die Vermehrung von Krebszellen stoppt und Entzündungen verringert. Desweiteren gibt es Ernährungsstudien die zeigen, dass der Verzehr das Erkrankungsrisiko für Krebsarten wie z. B. Lungenkrebs oder Brustkrebs senken kann.

Nebenwirkungen

Da Sellerie uterinstimulierende Wirkung aufweist, sollte während einer Schwangerschaft der Verzehr von Sellerie vermieden werden. Zudem kann Sellerie bei prädisponierten Personen zu allergischen Reaktionen wie z.B. zu Juckreiz, Schwellungen und Atembeschwerden führen.

Kauf und Zubereitung:

Die Erntezeit für Staudensellerie reicht von Juni bis Oktober. Er wird am besten direkt nach der Ernte verbraucht. Knollensellerie wird von September bis November/Dezember geerntet und eignet sich gut zum Lagern. Für die Zubereitung lässt sich Sellerie roh einsetzen, beispielsweise in Salaten oder zu Dips, oder alternativ als klassische Gemüsebeilage oder Suppengemüse dünsten und kochen.