Die Dattel ist ein wahrer Energie-Booster. Eine einzige Dattel reicht von ihrem Brennwert aus, um bei sitzender Tätigkeit ausreichend Energie für 15 Minuten bereitzustellen. Beliebt ist sie daher als Nervennahrung und schneller Snack, zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit.
Was sind Datteln?
Datteln sind die Früchte der Echten Dattelpalme (Phoenix dactylifera). Diese stammt aus Nordafrika und Vorderasien, wo sie bereits seit über sechstausend Jahren als Kulturpflanze angebaut wird. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 30 Metern, die Laubblätter sind als Wedel angeordnet und erreichen Längen von drei bis fünf Metern. Es lassen sich alle Teile des Baumes verwerten. Das Holz findet als Bau- und Brennmaterial Anwendung, die Blattfasern werden zu Seilen und Matten verarbeitet und die Kerne der Datteln finden geröstet als Kaffeeersatz Verwendung.
Zum Wachsen benötigt die Echte Dattelpalme viel Sonne und viel Wasser. In extra angelegten Palmengärten tragen die Pflanzen dann für rund 80 Jahre immer wieder ihre Früchte. Dabei kann eine Palme pro Jahr bis zu 100 Kilo Datteln tragen.
Während der Reifezeit entwickeln die bis zu acht Zentimeter langen Früchte einiges an Saft. Um sich vor der Austrocknung zu schützen, ist der Saft sehr zuckerhaltig. Ist das Klima trocken, konservieren sich die Früchte aufgrund des hohen Zuckergehalts von selbst und bleiben mindestens bis zur nächsten Ernte haltbar.
Nährstoffe der Dattel
Etwa 70 Prozent der Dattel besteht aus Glucose und Fructose. Beides sind Einfachzucker (Monosaccharide) und können daher direkt vom Körper als Energieträger eingesetzt werden. Neben dem hohen Zuckeranteil finden sich jedoch noch fast alle lebensnotwendigen Vitamine und Mineralstoffe wieder.
100 g Datteln entsprechen somit etwa:
- Calcium (59 mg)
- Phosphat (63 mg)
- Eisen (3 mg)
- Natrium (1 mg)
- Kalium (648 mg)
- Vitamin A (5 µg)
- Vitamin B1 (90 µg)
- Vitamin B2 (100 µg)
- Folsäure (20 µg)
- Vitamin C (3 mg)
Es sind jedoch auch Kupfer, Jod und Zink enthalten, sowie Pantothensäure (Vitamin B5), eine Substanz, die am Auf- und Abbau von Kohlenhydraten und Fetten beteiligt ist.
Datteln als Heil- und Nahrungsmittel
Datteln sind hierzulande vor allem als Leckerei in der Winterzeit bekannt. Jedoch können sie mehr, als nur Energie liefern und zum Süßen verwendet werden. Araber, Beduinen und Uhreinwohner subtropischer Trockengebiete nutzen die Datteln gegen verschiedene Beschwerden und Krankheiten:
- Schlafstörungen
Eine der bekanntesten Indikationen von Datteln sind Schlafprobleme. Die Früchte enthalten hohe Mengen an Tryptophan, einer Aminosäure, die im Gehirn für den Aufbau von Serotonin benötigt wird, welches in der Zirbeldrüse in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird. Fünf süße Datteln kurz vor dem Schlafengehen sollen so das Einschlafen erleichtern und den Schlaf fördern.
- Konzentrationsschwäche
Durch den hohen Anteil an Glucose und Fructose sind Datteln ein perfekter Energielieferant für Zwischendurch. Sie wirken einem Leistungsabfall, sinkender Konzentrationsfähigkeit und Müdigkeit entgegen und versorgen Muskeln und Gehirn schnell mit der nötigen Energie.
- Positiven Einfluss auf Zellstoffwechsel, Sexualhormone und Blutbildung
Durch die hohe Konzentration an Pantothensäure stimulieren Datteln den Zellstoffwechsel. Der Auf- und Abbau von Kohlenhydraten und Fetten wird gestärkt, ebenso kann durch die Pantothensäure Cholesterin synthetisiert werden, welches für die Bildung von Sexualhormonen und Corticosteroiden notwendig ist. Der Kupfer und Eisenanteil wird zur Bildung von roten Blutkörperchen verwendet und stimuliert somit die Bildung neuer Blutkörperchen.
- Bluthochdruck
Anknüpfend an eine Metaanalyse, nach der 90-120 mmol Kalium einen blutdrucksenkenden Effekt bei Hypertonikern, aber keine Veränderung bei (blutdruck-)gesunden Personen zeigte, hat die WHO ihre tägliche Aufnahmeempfehlung für Kalium von ursprünglich 2 g auf 3,5 g (90mmol) erhöht. Ab dieser Menge wirkt sich die Kaliummenge bereits positiv auf den Bluthochdruck aus. Je nach Dattelsorte beträgt der Kaliumgehalt pro 100 g zwischen 650 mg und 750 mg. Bereits ab fünf Datteln sollen sich über einen längeren Zeitraum genommen, ein entwässernder und blutdrucksenkender Effekt einstellen. Allerdings nur, wenn insgesamt auch anderweitig genügend Kalium über die Ernährung zugeführt wird. (Keinesfalls sollte jedoch eine bereits bestehende Medikation gegen Bluthochdruck ohne Rücksprache mit dem Arzt abgebrochen werden.)
Warnhinweis:
Datteln sind sehr kalorienreich. 100 g Frucht enthält rund 300 Kilokalorien. Daher sollte das Obst nicht ständig, beziehungsweise nicht in zu hohen Mengen verzehrt werden. Bei einem übermäßigen Verzehr kann es zudem durch den hohen Fructosegehalt bei Personen mit Fructoseunverträglichkeit zu Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen kommen.
Kauf und Zubereitung
Datteln sollten am besten in Bioqualität genossen werden. Getrocknet halten sich die Früchte bei kühler, dunkler Lagerung bis zu einigen Jahren. Frische Datteln halten sich nicht so lange und sollten zeitnah (innerhalb von 4 bis 5 Tagen bei Lagerung im Kühlschrank) verzehrt werden.
In der orientalischen Küche finden sich getrocknete Datteln als Bestandteil in Couscous-Gerichten oder in Dattelcremes wieder. Aber auch hierzulande finden die Früchte bei der Zubereitung von Müsli oder als Bestandteil in süßem Gebäck, wie in Früchtebrot oder in Adventsgebäck Verwendung. Auch in deftigen Speisen macht sich die süße Note der Datteln sehr gut: Eine würzige Rouladen-Soße mit Dattelstückchen oder eingerollt in Schinkenspeck, als spanisches Tapas, sind sie auch in der europäischen Küche nicht unbekannt.