Knoblauch

Knoblauch ist nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel bekannt. Bereits im Römischen Reich existierten über 60 Anwendungen der Heilpflanze. Grund genug dem Knoblauch nähere Aufmerksamkeit zu schenken.

Was ist Knoblauch?

Knoblauch (Allium sativum) gehört zur Familie der Amaryllidaceae, auch als Amaryllis- oder Narzissengewächse bekannt. In der Unterfamilie wird er den Lauchgewächsen zugeordnet.

Es handelt sich dabei um eine ausdauernde Pflanze mit grünen Laubblättern, die 30 bis 90 Zentimeter hoch wachsen kann. Verwendung findet die Knolle (Zwiebel), in der sich die einzelnen Knoblauchzehen befinden.

Nahezu 80 Prozent des gehandelten Knoblauchs stammen aus China. Verwendet wird er als Gewürz in der Küche, aber auch eingelegt oder als Hauptzutat in einigen Gerichten.

Inhaltsstoffe des Knoblauchs

Zu den bekanntesten und wichtigsten Inhaltsstoffen gehört das schwefelhaltige Alliin, das mittels der Alliinase zu Allicin umgewandelt wird. Dieses ist für den typischen Knoblauchgeruch verantwortlich  und besitzt eine antimikrobielle Wirkung. Außerdem sind neben einem Wasseranteil von etwa 65 Prozent, einem Kohlenhydratanteil von 28,5 Prozent und einem Proteinanteil von 6 Prozent noch weitere ätherische Öle, Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Der Anteil an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen beträgt pro 100 g Knoblauch in etwa:

  • Vitamin C (14 mg)
  • Vitamin E (0,01 mg)
  • Vitamin B1 (0,2 mg)
  • Vitamin B6 (0,38 mg)
  • Kalium (530 mg)
  • Calcium (38 mg)
  • Magnesium (35 mg)
  • Selen
  • Eisen

Knoblauch als Heilmittel

Die Bandbreite an Anwendungsgebieten für Knoblauch ist groß. Generell gilt er als ein Stärkungsmittel zur Unterstützung des Immunsystems, als natürliches Antibiotikum und als Mittel für eine bessere Durchblutung. Ebenso soll er gegen Viren, und somit auch gegen Warzen und einige Krebsarten, wirken.

  • Verbesserte Durchblutung

Knoblauch greift in die Blutgerinnung ein und verbessert dadurch die Fließeigenschaften des Blutes. Der verbesserte Blutfluss soll eine ideale Versorgung der Zellen mit Boten- und Nährstoffen begünstigen und protektiv gegen Thrombosen wirken. Bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern ist Knoblauch jedoch mit Vorsicht zu genießen, da die blutverdünnende Wirkung verstärkt wird.

  • Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

In Studien wurde eine positive Wirkung bei hohem Blutdruck und hohem Cholesteringehalt beschrieben. Die Gabe von Knoblauch bewirkte demnach eine leicht Absenkung des Blutdrucks und der Hypercholesterinämie. Da ein hoher Blutdruck und hohe Cholesterinwerte Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen sollen ist zu erwarten, dass sich der Genuss von Knoblauch protektiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt.

  • Aktivierung und Stärkung des Immunsystems

Knoblauch verfügt über antivirale, antibakterielle und antimykotische Eigenschaften. Die antibakterielle und damit antibiotische Wirkung wird sich in der Naturheilkunde vor allem bei Bronchialkatarrhen und Erkältungen zu Nutze gemacht. An Hühnern, die viral und bakteriell infiziert wurden, konnte nachgewiesen werden, dass unter geringdosierter Knoblauchgabe eine verstärkte Antikörperproduktion erfolgte. Zusätzlich veränderte sich das Verhältnis von CD4- zu CD8-Lymphozyten und es kam zu einer erhöhten Zellteilung von Thymozyten (Lymphozyten des Thymus) und Splenozyten. Damit hat Knoblauch nachweislich eine aktivierende Wirkung auf Zellen des Immunsystems.

Nebenwirkungen

Der Genuss von Knoblauch führt zu einem charakteristischen Körpergeruch, da die schwefelhaltigen Inhaltsstoffe über Haut und Lunge wieder ausgeschieden werden. Nach einer größeren Menge an Knoblauch kommt es in der Regel auch zu einem verstärkten Durstgefühl. Zudem ist es ratsam, Knoblauch in Kombination mit Brot oder ähnlichem zu verzehren, da empfindliche Personen auf Knoblauch auch mit Magenschmerzen oder Übelkeit reagieren können. Eine weitere Nebenwirkung die manchmal beobachtet werden kann ist Gelenkeknacken, das wahrscheinlich durch eine „Ausgasung“ entsteht.

Kauf und Zubereitung:

Knoblauch kann roh und gegart verzehrt werden. Roh bleiben jedoch die meisten der Wirkstoffe erhalten. In selbstgemachten Aufstrichen, wie z.B. dem Cashew-Brotaufstrich oder einer Burritofüllung gibt er den Gerichten eine scharf-aromatische Komponente. Durch Hitzeeinwirkung beim Kochen und Braten geht Schärfe, aber auch Teile des gesundheitsfördernden Allicins, verloren. Eine Alternative hierzu ist eingelegter Knoblauch, da die Wirkstoffe im Öl erhalten bleiben und sich dennoch die Schärfe abmildert.