Es ist durchaus möglich, dass jemand bereits „clean“ isst ohne zu wissen, was Clean Eating eigentlich bedeutet. Denn im Grunde beschreibt dieses Konzept ein recht altes Prinzip, welches früher automatisch gelebt wurde. Im Laufe der Industrialisierung und der Automatisierung von Prozessen – vor allem in der Lebensmittelindustrie – änderte sich jedoch die Ernährungsweise. Es ist bequemer und schneller sich eine Dose Ravioli aufzuwärmen, als selber eine Mahlzeit aus frischen Zutaten zuzubereiten. Der Anteil an industriell verarbeiteter Nahrung ist in den letzten Jahrzenten rasant gestiegen.
Was steckt hinter Clean Eating?
Doch was bedeutet Clean Eating nun genau? Kurz gesagt: Das Konzept beinhaltet, auf verarbeitete Lebensmittel oder Produkte mit künstlichen Zusätzen zu verzichten.
Die Rohstoffe in Fertiggerichten enthalten häufig nur noch einen Bruchteil ihrer Nährwerte, wie Vitamine und Mineralstoffe. Zusätzlich werden häufig Zucker, Konservierungsstoffe, Farbstoffe Geschmacksverstärker und Aromen zugesetzt, die in dieser Form nicht in dem ursprünglichen Lebensmittel enthalten sind. Durch Clean Eating soll auf die unnötige Zusatzstoffe verzichtet werden und dem Körper Lebensmittel mit einem möglichst guten Nährstoffgehalt zugeführt werden.
Bei dem Konzept geht es darum, auf Lebensmittel in ihrer ursprünglichen Form zurückzugreifen. Frisches Obst, statt Obst aus der Konserve. Selbstgemachtes Kartoffelpüree statt fertigen Kartoffelflocken für Kartoffelpüree. Selbstgemachtes Salatdressing, statt fertiges Dressing aus dem Supermarkt.
Was ist erlaubt und was ist tabu?
Es sind nicht grundsätzlich alle industriell verarbeitete Produkte tabu. Wichtig ist, dass die verarbeiteten Produkte den selbstgemachten möglichst nahe kommen. Daher sollten beim Einkaufen die Zutatenlisten im Blick gehalten werden. Produkte, die zum größten Teil aus Pulvern, Extrakten, zugesetztem Fett und Zucker, Aromen und Geschmacksverstärkern bestehen, werden gemieden.
Zudem bezieht sich Clean Eating nicht nur auf die „saubere“ Ernährung, frei von künstlichen und unnötigen Zusatzstoffen. Das Essen soll auch möglichst frei von Pestiziden sein und ökologisch in seiner Produktion, sprich sauber für die Umwelt. Der Grund warum beim Clean Eating regionale Bio-Produkte bevorzugt werden.
Auch der Plastikwahn, der in den letzten Jahren zugenommen hat ist mit Vorsicht zu genießen. Zum einen ist Plastik nicht umweltfreundlich und zum anderen nicht immer gut für die eigene Gesundheit. Aus dem Plastik können Weichmacher in das Lebensmittel übergehen. Hier sind besonders Personen betroffen, die viele Produkte in Plastikgefäßen kaufen. Zudem entstehen bei in Plastik eingeschweißten Lebensmitteln durch das Erhitzen beim Einschweißen Dämpfe, die zum Teil auch in das jeweilige Lebensmittel gelangen.
Wer sich möglichst clean ernähren möchte sollte auf folgende Punkte achten:
- Frische Lebensmittel bevorzugen, am besten biologisch und regional angebaut
- Viel selber kochen und zubereiten
- Beim Einkauf Zutatenlisten berücksichtigen
- Stark verarbeitete Fertigprodukte meiden (z.B. Tütensuppen, Fertigsoßen, Schokoriegel etc.)
- Statt Lebensmittel in Kunststoffverpackung, lieber Lebensmittel unverpackt oder in Glasgefäßen bevorzugen
Außerdem sind Nahrungsmittel mit sogenannten leeren Kalorien zu meiden. Dazu gehören in erster Linie Zucker und Weißmehl. Beides beinhalten Kohlenhydrate, jedoch keine bis keine nennenswerten Vitamine und Mineralstoffe. Um sich konsequent nach dem Clean Eating Konzept zu ernähren, wird daher Zucker gemieden oder auf Roh-Rohrzucker, Honig oder Agavendicksaft als Süßungsmittel umgestellt. Und statt Weißmehl, welches auch als Auszugsmehl bezeichnet wird, werden Vollkornmehle oder Nussmehle verwendet.