Immer wieder wird Brokkoli in Zusammenhang mit der Prävention von Krebserkrankung erwähnt. Doch was kann er wirklich?
Was ist Brokkoli?
Brokkoli ist eng mit dem Blumenkohl verwandt und gehört, genau wie dieser, zur Familie der Kreuzblütler. Er stammt aus Kleinasien und wurde zunächst in Italien bekannt, von wo aus er sich mittlerweile über ganz Europa verbreitet hat.
Gegessen werden die Röschen, bei denen es sich um den Blütenstand handelt. Allerdings wird dieser nur so lange verwendet, so lange die Knospen noch verschlossen sind und sich die Blüten noch nicht entwickelt haben. Denn dann ist der Kohl noch aromatisch und genießbar. Blüht er, sollen sich vermehrt Bitterstoffe ansammeln und die Stiele mehr Lignine und Faserstoffe ausbilden. Geschmacklich wird er dann uninteressant. Neben den noch geschlossenen Blütenständen können übrigens auch die Stiele mitverwendet werden.
Typischerweise ist der Blütenstand zum Erntezeitpunkt grün. Doch es gibt auch andere Sorten, bei denen der Blütenstand im ungeöffneten Zustand violett, gelb oder sogar weiß ist.
Inhaltsstoffe des Brokkolis
Brokkoli gilt als besonders reich an Vitamin C. Ebenso enthält er jede Menge Mineralstoffe und wirksame sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Senfölgylkoside.
An Vitaminen und Mineralstoffen enthalten 100 g Brokkoli unter anderem etwa:
- Vitamin C (115 mg)
- Vitamin A (140 mg)
- Vitamin E (1,2 mg)
- Pantothensäure (1,3 mg)
- Vitamin K (720 µg)
- Folsäure (110 µg)
- Kalium (370 mg)
- Calcium (150 mg)
- Magnesium (24 mg)
- Phosphor (65 mg)
- Eisen (0,8 mg)
Brokkoli als Heilmittel
- Verdauungsfördernd und gegen Darmerkrankugen
Brokkoli enthält viele Ballaststoffe. Diese unverdaulichen Nahrungsbestandteile sorgen für einen kürzeren Aufenthalt des Speisebreis im Darm, indem sie im Dickdarm die Feuchtigkeit binden und aufquellen. Durch die Volumenzunahme wird der Darmwand signalisiert, dass der Darm voll ist. Gleichzeitig bieten Ballaststoffe einen Nährboden für „gute“ Bakterien und binden schädliche Substanzen, die dann mit ausgeschieden werden.
- Stärkt Muskelarbeit und Nerven
Brokkoli enthält Kalim, Calcium und Magnesium. Alle drei Stoffe sind unverzichtbar für eine ordnungsgemäße Funktion von Muskeln und Nerven und einer optialen Signalverabeitung zwischen beiden. Während Kalium an der Blutdruckregulation beteiligt ist sind Magnesium und Calcium direkt an der Muskelkontraktion beteiligt. Ein Mangel kann zu Muskelzittern und Krämpfen führen. Eine ausreichende Versorgen stärkt den Muskel und damit auch die körperliche Leistungsfähigkeit.
- Gegen Viren und Krebszellen
Die enthaltenen Senföle in Brokkoli besitzen einen hemmenden Effekt auf Bakterien, Viren und den Wachstum von Krebszellen. Dabei steht besonders das Senfölgylcosid Sulforaphan im Mittelpunkt des Interesses. Studien in Zellkultur zeigen die positiven Wirkungen des Sulforaphans, dass Krebszellen am Wachstum hindert. Ebenso gibt es epidemiologische Ernährungsstudien großer Bevölkerungsgruppen, die zeigen, dass durch den Verzehr von Brokkoli oder Blumenkohl (3-5 Portionen in der Woche), bei Patienten eine Verringerung der Tumorstreuung um bis zu 50 Prozent stattfindet.
Nebenwirkungen
Wer ballaststoffreiche Nahrung nicht gewohnt ist kann zunächst verstärkt mit Blähungen reagieren. Denn die Bakterien im Dickdarm zersetzen die faserigen Bestandteile und setzen dabei auch Gase frei. Da Schwefel ein Bestandteil der in Brokkoli enthaltenen Senföle ist, können die freigesetzten Gase auch einen entsprechenden Geruch aufweisen. Ein übermäßiger Verzehr an Kohl (500 – 1 kg pro Tag) kann sich negativ auf die Schilddrüsenfunktion auswirken und eine Kropfbildung bewirken. Das liegt daran, dass enthaltenes Thiocyanat in größeren Mengen zu einer verringerten Iodaufnahme führt.
Kauf und Zubereitung
Brokkoli kann roh und gegart gegessen werden. Beim Kochen verliert er einen Teil der Vitamine und Mineralstoffe, die ins Kochwasser übergehen. Besser als den Kohl zu kochen ist es daher, ihn zu dünsten bzw. dampfgaren, da dann die Wirkstoffe weitestgehend erhalten bleiben.